ÜBER DAS LERNEN NEUER INHALTE
Wer sich in ein neues Land begibt, muss damit rechnen anders zu essen und eine andere Sprache zu erlernen. Wer sich in eine schamanische Ausbildung begibt, kann sich darauf einstellen, dass unerwartete, wenig vertraute Dinge möglich werden. Das hat einen Preis….. Eine akademisch geprägter Ausbildungsstil oder rein meditative Ausbildungen sind von Inhalt und vom Stil her, ganz anders angelegt. Das gilt auch für psychotherapeutisches Arbeiten. Diese Richtungen werden aber hier nicht angeboten.
Wer an einer schamanischen Ausbildung teilnimmt, muss damit rechnen auch neue, ungewohnte Formen des Lernens und neue Inhalte zu erfahren, zu prüfen und anzunehmen. Es ist auch möglich, dass neue Inhalte Altgewohntem und Liebgewordenen widersprechen. Wir sind z.B. gewohnt an Buchstaben von Mitschriften und Protokollen zu klammern. Das ist nur ein Bedürfnis des Verstandes und wenig zielführend. Der Verstand ist uns in diesem Zusammenhang eher Bremse als Motor. Wir müssen also umlernen, lernen anders zu lernen. Oder wir sind es gewohnt so und so zu meditiere oder dass auf eine bestimmte Art und Weise mit Problemen umgegangen wird. Dann suchen wir weiter nach etwas, was wir schon kennen, als hätten wir ein Abo. Protokolle sind immer sehr persönliche Erinnerungshilfen, keine detailgetreuen Abschriften des Inhalts. Sie haben ihre Bedeutung nur im Zusammenhang mit einer beständigen Teilnahme am Unterricht. Sie dürfen deshalb weder gekauft, noch verkauft oder an Dritte weitergegeben werden. Sie sind an den Unterricht gebunden.
UNGEWOHNTE VERMITTLUNGSMETHODEN KÖNNEN SEIN:
Wiederholungen – häufige Wiederholungen sind notwendig um etwas ganz tief aufzunehmen. Sie wiederspiegeln das zyklische Lebensverständnis schamanischer Kulturen. Das Puzzlebild der Lernziele zeigt sich erst nach und nach – nicht sofort. Wenn wir nach „Timbuktu“ reisen wollen, können wir erst von Verständnis für diesen Ort sprechen, wenn wir da waren. Lesen hilft nicht zu echtem Wissen.
Wissen ist praktische Erfahrung. Etwas schon mal gehört oder gelesen zu haben, das ist kein „weiß ich schon!“
Das Lerntempo schwankt. Mal schnell, mal langsam ist möglich Eine bildhafte Sprache in Analogien ist genauer als exakte Beschreibungen. Es werden damit mehrere Ebenen angesprochen.
Es gibt keinen sicherheitsbildenden Katechismus der Inhalte mit eindeutigen Gesetzen und haltgebenden Dogmen. Aber es gibt verbindliche Regeln und es gibt Risiken. Wie bei der Chirurgie oder bei Starkstromelektrik ist Basisdemokratie innerhalb der Ausbildung, nicht angemessen.
Nicht wissen ist eine ebenso hohe Qualität wie die mutige Bereitschaft Fehler zu machen und zuzugeben.
Wissen gehört theoretisch allen, aber nicht alle haben praktisch Zugang dazu.
Wissen gibt es nur in der eigenen Praxis, die vielen zu mühsam ist. Wir können nur das lernen, was wir schon wissen. Aber wir müssen es neu und bewusst lernen.
Religionen, Mediationslehren oder Heilige werden in der Ausbildung grundsätzlich respektiert, doch nicht imitiert. Schamanismus ist aber kein religiöses Konzept das sich an bestimmte Dogmen, Götter oder Bücher klammert. Auch Meditation allein ist noch keine umfassende Heilkunde. Kritische Fragen muß sich jede geistige Richtung gefallen lassen. Ob Religion, Psychotherapie oder politische Lehre, alles darf hinterfragt werden. Schamanische Heilkunst hat Schnittmengen mit Lebensberatung, ethischen Sichtweisen und Sozialpolitik. Dort werden aber psychotherapeutische, buchreligiöse oder parlamentspolitische Konzepte als Lösungswege für zu eng angesehen. All das kann neu und schwer verdaulich sein. Hier ist Offenheit gefragt.
Noch etwas…
Die Gruppen sind sehr gemischt, was bildungsbürgerliche Kriterien, feministische oder ökologische Vorbildung betrifft. Alter, Herkunft, politische Bewusstheit oder Geldbeutel unterscheiden sich bei den Teilnehmerinnen auch stark. Das heißt wir können alle gut von einander Vielfalt lernen. Alle bringen ihre eigene Geschichte mit. Wir alle sind Lernende die unterschiedliche Anliegen und Lerngeschwindigkeiten haben. Anderen deshalb rechthaberisch über den Mund fahren, ist deshalb nicht erwünscht. Wir sollten alle freundliche Lehrerinnen und Schülerinnen gleichzeitig sein.
Der schamanische Weg ist keine Methode Nr. 17. Es ist ein Lebensweg der von allen eine persönliche Wandlung erfordert. Niemand die es ernst meint, kann auf diesem Weg diejenige bleiben, die sie war. Veränderung fordert Geduld und Aufwand, dranbleiben und Engagement.
So ist Leben und wir ernten immer, was wir säen.
Downloads
MÜTTER NACHT IM LABYRINTH, Schamanisch inspirierte Heilkunde
Übernachtungsmöglichkeiten in Hamburg
Fragebogen als Anlage zum Vertrag für die Ausbildung
Warum Schamanismus in modernen Europa?
Copyright: Hildegard Fuhrberg
Hildegard Fuhrberg
Heilpraktikerin
Brookkehre 11
21029 Hamburg
Tel: 040- 724 24 20
Email: con-sens(at)web.de
www.alteheilkunst.com